Rückblick:
Eine außergewöhnlich warme und trockene erste Junidekade. Eingedenk der allgegenwärtigen Regenrekorde der letzten beiden Wochen in vielen Gebieten des Landes, auch in NRW, ist dieses Ergebnis kaum zu glauben. Richtig ist, dass wir dringend Regen benötigen. Und richtig ist auch, dass der Juni in Menden mit 18,5 ° bisher 3,2 ° zu warm ausgefallen ist. Bliebe es so warm bis zum Ende des Monats, könnten wir den zweitwärmsten Juni seit 1991 feiern. Nur der Juni des Jahrhundertsommers 2003 war mit 18,9 ° noch wärmer.
Allerdings wird daraus nichts. Dazu unten mehr.
Der Juni war bisher sehr windarm mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit in den ersten 10 Tagen von 0,7 km/h. Das lag an der Dauerwetterlage Tief Mitteleuropa - wir mittendrin im windarmen Zentrum.
Mit 15,3 mm Regen haben wir erst 16 % des Monatssolls geschafft. Der Juni ist mit einer durchschnittlichen Regenspende von 94 mm der regenreichste Monat des Jahres in Menden.
Menden heute:
Dem schwachen Keil des Nordmeerhochs verdanken wir einen wunderschönen Tag mit viel Sonne, trockener Luft und wenig Wind. Mehr Sonne als an meiner Referenzwetterstation Hemer gab es landesweit nur am Kahlen Asten. Dass der Kahle Asten Sonnenscheinspitzenreiter ist, kann man getrost im Kalender anstreichen.
Tageshöchsttemperatur: 22,0 °
Tagestiefsttemperatur: 9,3 °
Tagesmitteltemperatur: 16,3 °
Sonnenscheindauer: 13:18 Stunden (Kahler Asten 13:42 Stunden)
Regen: 0 mm
Entwicklung:
Samstag: Nachts nimmt der Einfluss des Nordmeerhochs immer mehr ab. Die Bewölkung verdichtet sich. Morgen Früh überquert uns die Kaltfront eines Tiefs bei St. Petersburg. Ob sie uns ein paar Tropfen Regen bringt, ist offen. Südlich dieser Front tut sich was. Es wird von einem kleinen Tief, das sich über Nordostfrankreich bildet, sehr feuchte Luft in den Südwesten Deutschlands geführt. Sie gewinnt nordwärts an Raum, erreicht uns aber am Samstag wohl noch nicht. Dennoch müssen wir uns von dem schönen Wetter der letzten Tage verabschieden. Es ist meist stark bewölkt. Nachts 11 °, tagsüber 18 °.
Sonntag: Es hat sich eine sehr umfangreiche Tiefdruckrinne gebildet. Sie reicht vom Seegebiet südlch Grönlands bis nach Slowenien. In Deutschland sind vom Regen dieser Tiefdruckrinne wohl insbesondere die südwestlichen Teile betroffen. Der Regen rückt uns aber auf die Pelle. Ob es zum Länderspiel der deutschen Mannschaft schüttet oder trocken bleibt, ist noch nicht endgültig ausgemacht. Die Modelle sehen das sehr unterschiedlich. Abwarten. Jedenfalls ist es den ganzen Tag stark bewölkt und es kann immer mal wieder regnen, vielleicht sogar mal schütten. Nachts 11, tgsüber 19 °.
Montag: Tief Niedersachsen mit Aprilwetter. Nachts 13, tags 19 °.
Dienstag: Tiefs bei Danzig und bei Schottland schicken uns ihre Ausläufer. Weiterhin Aprilwetter. Nachts 12, tags 18 °.
Glaskugel:
Dieser Wettertyp bleibt uns die ganze Woche erhalten. Temperaturen über 20 ° oder gar ein Fußballsommermärchen: Fehlanzeige.
Der amerikanische Wetterdienst macht uns keine Hoffnung bis nach dem kalendarischen Sommeranfang. Immer das gleiche Wetter mit deutlichen Niederschlagssignalen (unteres Diagramm). Denkwürdig sind die nah beieinanderliegenden Rechenläufe bei der Temperatur in 1500 m Höhe. Das sieht nach ziemlicher Verlässlichkeit aus. Ich suche in den nächsten Tagen Signale für eine Wetteränderung.
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