Der September:
Am 15. September habe ich ein gleiches Diagramm (Quelle: DWD) vom August vorgestellt. Es zeigte eine beunruhigende Tendenz. Seit Beginn regelmäßiger Messungen in Deutschland 1881 ist die Mitteltemperatur um 2,2 ° angestiegen. Das ist bereits jetzt mehr als die von der Weltgemeinschaft als Mindestziel ausgegebene Erhöhung der globalen Temperatur um 2 °. Eigentliches Ziel sind 1,5 °.
Die Entwicklung im September ist deutlich moderater, wie ein Vergleich der beiden Diagramme schnell belegt. Die zu warmen September haben auf der rechten Seite zwar ein Übergewicht. Ähnlich sah es aber auch Ende der 40er Jahre aus. Dennoch: Auch der September wird tendenziell wärmer. Von 1881 bis 2019 um 1,1 °.
Menden heute:
Wir wissen zwar, dass wir kein Mittelmeerklima haben. Seit einigen Jahren können wir aber durchaus den Eindruck haben, deutlich weiter südlich zu wohnen. Eigentlich angenehm, das Leben im Sommer weitgehend unter freiem Himmel stattfinden zu lassen. So gar nicht sauerlandtypisch.
So war es auch heute wieder. Unser vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer reichendes Hoch bescherte uns einen wolkenlosen Himmel. Nach kühler Nacht konnten nicht nur in Menden, sondern fast überall in NRW 25 ° gemessen werden. Den Rekord hält heute Tönisvorst nördlich der Eifel mit 28,0 °. Aber auch Neheim konnte mit 27,1 ° nach einer Frühtemperatur von nur 1,9 ° eine besonders hohe Temperatur verbuchen. Der schwache Nordostwind führte trockene Luft zu uns.
Interessant war ein Blick in den Himmel. Schaute man in Richtung Sonne, war der Himmel leicht milchig. Schaute man in die Gegenrichtung, war der Himmel stahlblau. Offensichtlich wird in größeren Höhen Staub von den Waldbränden in den USA über den amerikanischen Kontinent und den Atlantik nach Europa geführt. Auch beim Sonnenuntergang sieht man einen etwas schmutzigen von der untergehenden Sonne angestrahlten Himmel (s. Foto von gestern). Man benötigt die Sonne, um dieses Phänomen wahrzunehmen.
Tageshöchsttemperatur: 26,3 °
Tagestiefsttemperatur: 8,3 °
Tagesmitteltemperatur: 16,3 ° (vorläufig)
Sonnenscheindauer: 11:23 Stunden (Heute war der zehnte wolkenlose oder heitere Tag hintereinander)
Regen: 0 mm
Entwicklung:
Sonntag: An der Wetterlage ändert sich wenig, und so bleibt das Wetter im wesentlichen wie heute. Der Nordostwind kann etwas stärker auffrischen. Es wird nicht ganz so warm wie am Samstag. Nachts 5 °, nachmittags 24-25 °.
Montag: Weiterhin liegt über West- und Mitteleuropa hoher Luftdruck. Über Nordnorwegen ist Ex-Hurrikan Sally angekommen, der den USA vom Golf von Mexiko kommend große Regenmengen gebracht halt, als er quer über das gesamte Land Richtung Neufundland gezogen ist. Jetzt ist er ein Sturmtief. Und wie so oft spielen Ex-Hurrikans eine Rolle, wenn sich bei uns ein Wetterwechsel vollzieht. Das dauert aber noch bis Mittwoch. Montag herrscht schönes Wetter. Nach 7 ° am Morgen geht es nachmittags wieder auf 25 ° hinauf.
Dienstag hat Sally einen Ableger ins Spiel gebracht. Er zieht von Schottland ins Nordmeer. Seine Kaltfront erreicht am Mittag Irland. Vor dieser Front kommt von Südwesten der Zustrom warmer, aber feuchterer Luft in Gang. Es ist nochmals heiter und trocken. Nach 8 ° am frühen Morgen wird es nachmittags einen vorläufig letzten Sommertag mit 27 ° geben. Den letzten des Jahres? Das vielleicht nicht. Auch im Oktober sind 25 ° möglich. Aber es wird der letzte im September sein.
Mittwoch kommt die Kaltfront des Tiefs über dem Nordmeer bis nach Belgien voran. Wir haben nochmals einen wolkigen bis heiteren Himmel. Es bleibt trocken und es wird mit 24 ° nochmals recht sommerlich.
Glaskugelbereich:
Donnerstag vollzieht sich die Wetterumstellung. Da wir aber noch in der südlichen Strömung vor dem Tiefdrucktrog bleiben, ist es zwar windig, aber nicht unfreundlich. Ob überhaupt Regen fällt, ist nicht ausgemacht. Mit 21 ° ist es immer noch wärmer als der Jahreszeit entsprechend. Freitag herrscht Tiefdruckwetter. Wir werden wohl endlich Regen bekommen.
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