Sonntag, 15. November 2020

14. November 2020

 Tagebuch - Menden heute:

Die Covid-19-Infektionszahlen auch in Menden geben zu denken. Als wir im März in den ersten Lockdown gingen, haben wir uns nicht vorstellen können, dass uns im November ein weiterer droht. Das Leben hat sich verändert. Wird es je wieder so sein wie vorher? Wann werden wir wieder so eng miteinander umgehen? Überhaupt? Wie viele Fans wollen noch in die Sprayer-Umgebung der Dortmunder Südkurve? Wird vor allem im Winter die "Maske" zum Standard-Kleidungsstück werden? Werden wir Weihnachten gemeinsam mit der Familie feiern? Wie wahrscheinlich ist der vorgesehene Skiurlaub in den Alpen? Eher unwahrscheinlich. Welche Kneipen und Restaurants kommen durch die Pandemie? Auf was müssen wir alles verzichten, weil es einfach nicht mehr da ist, weil die Anbieter es nicht geschafft haben, finanziell durchzuhalten? Und wen werden wir vermissen, der am Virus verstorben ist?

Und dann ist da noch die Frage, die wir am liebsten verdrängen würden: Inwieweit trägt unsere Art zu leben dazu bei, dass solche Pandemien möglich werden? Werden wir uns schon bald auf ähnliche Gefahren einstellen müssen? Wie wollen wir überhaupt die Folgen der Klimakrise meistern, die weitaus gravierender sein werden als diese Covid-Pandemie? Nehmen wir wahr, dass die wesentlichsten Kipppunkte, die die Katastrophe unumkehrbar machen, gerade erreicht werden? Sind die Statements führender Klimawissenschaftler, das Drama sei noch aufzuhalten, ehrlich? Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 ° zu begrenzen, ist jedenfalls nicht mehr zu halten. Dann sind eben 2 ° das Ziel. Auch die werden wir viel schneller erreicht haben, als das öffentlich zugegeben wird. Ich verstehe das sogar. Nur mit einem Ziel und Aktionsplänen ist Fatalismus zu vermeiden. 

Die Meldung, dass es noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen so viele Hurrikans in einer Saison gegeben hat, passt ins Bild. Dass sie aber kaum auf Interesse stößt, ist nicht mal bemerkenswert. 


Hoher Luftdruck über Osteuropa und ein Tief bei Irland bestimmen das Wetter in Deutschland. Sie generieren eine Südwestströmung, mit der milde Luft aus dem Bereich der Biskaya zu uns geführt wird. Heute ging im Warmsektor des Tiefs die Temperatur auf den neuen Tagesrekord von 16,3 ° hinauf. Und wie ich gestern schon ahnte, schien auch zeitweise die Sonne. Wieder gehörte die Wetterstation Hemer zu den sonnenscheinreichsten in NRW.

Tageshöchsttemperatur: 16,3 °

Tagestiefsttemperatur: 10,7 °

Tagesmitteltemperatur: 13,0 °

Sonnenscheindauer: 5:06 Stunden

Regen: 0 mm


Entwicklung:

Sonntag: Auf eine Warmfront folgt eine Kaltfront. Die kommt aber erst am Nachmittag. Vorher bleibt das Wetter wie es am Samstag war. Es ist wolkig mit Aufheiterungen und trocken. Erst bei oder nach Einbruch der Dunkelheit werden auch die Wolken dunkler und etwa ab 18 Uhr zieht die Kaltfront mit Schauern durch. Vorher frischt der Wind kräftig auf. Er dreht dann von Süd auf Südwest. Nachts 10 °, nachmittags 17 °

Montag zieht morgens bis zum frühen Nachmittag sowohl in 5 km Höhe als auch am Boden ein Trog durch. Wir müssen mit leichten Schauern rechnen. Die Sonne können wir - wenn überhaupt - am Vormittag hin und wieder sehen. Es wird deutlich kühler. Frühmorgens 8 °, nachmittags 10 °.

Dienstag: In der zweiten Nachthälfte zieht eine Warmfront über uns hinweg. Viel Regen hat sie nicht bei sich. Am Tag steigt der Luftdruck bei uns von Süden her an und die Wolken lockern gelegentlich auf. Nachts 8 °, nachmittags 12 °.

Mittwoch: Auf der Vorderseite eines Tiefdrucktrogs, der vom Polarmeer bis nach Spanien reicht, wird mit einer südlichen Strömung sehr milde Luft zu uns gelenkt. Ein Zwischenhochkeil sorgt für einen sehr sonnigen Tag. Erst am späten Abend verdichten sich von Westen die Wolken. Die durchziehende Front hat ihr Pulver schon verschossen, wenn sie Menden erreicht. Mehr als ein paar Regentropfen sind nicht zu erwarten. Nachts 7 °, nachmittags 15 °. Mäßiger Südsüdwestwind. 


Glaskugelbereich:

Donnerstag und Freitag zieht das Tief mit dem sich deutlich verkürzenden Trog von England nach Skandinavien. Wir bleiben davon nicht unberührt. Wie stark wir betroffen sind, ist nicht klar. In der Folge ist der warme November Geschichte. Es geht mit Temperaturen weiter, die der Jahreszeit entsprechen. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen