Mittwoch, 25. November 2020

25. November 2020

 Rückblick:

Wie warm war es in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das langjährige Mittel auszuwählen. Ich habe bisher bei dieser Art Statistik auf das amtliche Klimamittel der Jahre 1961-1990 zurückgegriffen. Es gilt weiterhin bis zum Ende diesen Jahres. Dann gilt das Klimamittel 1991-2020. 

Für die untenstehende Tabelle habe ich den Mittelwert meiner eigenen Messwerte seit 1972 genommen. Sie liegen über dem amtlichen Klimamittel. Und dennoch. Es war in den letzten zwölf Monaten 1,8 ° zu warm. Alle reden noch vom Ziel, die Temperaturdifferenz zum vorindustriellen Zeitalter auf unter 1,5 ° zu halten. Im Sauerland ist das schon nicht mehr zu schaffen. Wir gehen bereits auf eine Erwärmung von 2 ° zu. Und zwar auch nicht zum vorindustriellen Zeitalter, sondern seit 1972.













Zehn der letzten 12 Monate haben einen Temperaturüberschuss. Im Januar, Februar, April und August lag der über 3 °. Nur der Juni war minimal zu kühl.

Schaut man sich die Mitteltemperaturen der vergangenen Wintermonate an, könnte man sagen, es gab gar keinen Winter. 

Und der November 2020 wird noch deutlich wärmer ausfallen als der November 2019.


Menden heute:

Das Hoch über Südosteuropa schaffte es erneut, bei uns einen vielfach wolkenlosen oder nur leicht mit Schleierwolken bezogenen Himmel zu erzeugen. Es sieht so aus, als bekämen wir den zweitsonnigsten November seit Einrichtung der Hemeraner Wetterstation. Heute früh lag Reif auf den Oberflächen und die Autoscheiben mussten freigekratzt werden. In der Wetterhütte in 2 m Höhe blieb es aber frostfrei.

Tageshöchsttemperatur: 9,7 ° (Geilenkirchen 13,3 °)

Tagestiefsttemperatur: 2,3 °

Tagesmitteltemperatur: 5,2 °

Sonnenscheindauer: 6:58 Stunden

Regen: 0.2  mm (Reif)


Entwicklung:

Donnerstag zieht eine wellende und daher sehr langsam ziehende Kaltfront des kleinen Ostseetiefs nach Norddeutschland. Sie lenkt dickere Wolkenfelder auch bis zum Sauerland. Es ist meist stärker bewölkt mit nur gelegentlichen Auflockerungen. Am späten Nachmittag sind auch ein paar Spritzer Regen möglich. Mit 4 ° am frühen Morgen und 11 ° am Nachmittag ist es wärmer als am Mittwoch.

Freitag steigt einerseits der Luftdruck. Andererseits bleibt die Luftmassengrenze der gestrigen Kaltfront über dem Sauerland liegen. Sie wird als Warmfront wieder rückläufig, zieht also sehr langsam nach Norden. Gleichzeitig zeigt die Höhenwetterkarte einen kleinen Kaltlufttropfen über Benelux. Eine komplizierte Wetterlage. Da sich aus dem Hoch relativ trockener Südostwind bei uns durchsetzt, kann es gelegentlich vielleicht auch mal für längere Zeit auflockern. Ansonsten bleibt es bei meist stärkerer Bewölkung. Bei schwachem Wind ist es frühmorgens 3 °, nachmittags 10 °.

Samstag haben wir es sowohl in der Höhe als auch am Boden mit einem Hoch zu tun, das von Norwegen bis zum Schwarzen Meer reicht. Es ist umgeben von kräftigen Tiefdruckgebieten über Russland, dem westlichen Mittelmeer und dem Ostatlantik. Bei nordöstlichem Wind ist es wolkig, zeitweise auch heiter und trocken. Es ist mit 2 ° am Morgen und 9 ° am Nachmittag noch warm.

Sonntag verbleiben wir unter hohem Luftdruck. Weiterhin ist es wolkig bis heiter und trocken. Die aus dem skandinavischen Hoch ausströmende Luft ist deutlich kühler als die bisher bei uns lagernde. So ist es kälter als bisher. Nachts 1 ° mit Bodenfrost, nachmittags nur noch 5 °.


Glaskugelbereich: 

Montag und Dienstag haben wir es mit einer vom Ostatlantik bis nach Osteuropa reichenden Hochdruckbrücke zu tun. Sie verlagert sich langsam südwärts. Montag ist es heiter bis wolkig und trocken. Dienstag wird es von Norden wolkiger. Ein einzelner Schauer ist möglich. Montag leichter Nachtfrost, nachmittags 5 °. Dienstag wird es insgesamt etwas wärmer. 

Der Dezemberanfang ist kühl, meist trocken. Kein Schnee, kein Winter. 

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